Höhlen
Menschen lebten in Höhlen vor Tausenden von Jahren, wie die prähistorischen Felsbilder in der Höhle Skordilakia bei Asfendou zeigen. Tatsächlich ist die heutige religiöse Tradition, dass es in Höhlen Kapellen gibt, eine Weiterentwicklung des Kultes von antiken Göttern in Höhlen.
Die Minoer verehrten anfangs ihre wichtigsten Gottheiten, wie die Göttin der Geburt, Eileithyia, in Höhlen. Später gaben sie als Ort der Geburt und der Erziehung des Götterkönigs Zeus die Höhlen des Berges Dikti oder des Berges Ida an, die sie auf diese Weise zu wichtigen religiösen Zentren umwandelten. In der byzantinischen Zeit beherbergten Höhlen, wo nach der Tradition Heilige wie der Heilige Paulus, der Heilige Gerasimos oder der Heilige Ioannis Xenos gelebt haben, wichtige Gemeinschaften von Asketen. In den Höhlen von Kreta sind auch viele Seiten kretischer Geschichte geschrieben worden, wie die Massaker in den Höhlen von Melidoni, Milatos, Krionerida und Tigani in Gramvousa.
Viele Höhlen haben eine große speläologische und ökologische Bedeutung. Höhlen mit reicher Dekoration, die dem Publikum zugänglich sind, sind die Höhle von Dikti bei Psychro, Gerontospilios bei Melidoni und Sfendoni bei Zoniana. Außer den Höhlen von religiösem oder historischem Wert, besitzt Kreta mehr als 4.500 kartierte Höhlen und Dolinen, welche jedem erfahrenen Speläologen zugänglich sind, der ihre reiche Dekoration und Fauna bewundern möchte. Gegenden mit einer großen Zahl von Höhlen, ideal für die Freunde der Höhlen, sind der Berg Stroumboulas bei Heraklion, der Geopark von Sitia, der Geopark von Psiloritis und die Gegend Melidoni der Weißen Berge.