Den Namen Diktäische Höhle erhielt sie wenige Jahre vor 1900, und sie wurde mit der mythologischen Geburt des kretischen Zeus in ihr verknüpft. Die gesamte Höhle umfasst eine Fläche von zirka 2200 m², und die von Touristen in ihr begehbare Strecke ist 250 m lang.
Am Höhleneingang erblickt der Besucher rechts einen Vorraum und vor sich einen großen Saal. Der Vorraum hat eine Gesamtlänge von 42 Metern, maximale Breite von 19 m und maximale Höhe von 6,5 m. In seinem nördlichsten Teil erstreckt sich eine niedrige Kammer mit Höhe von 1,3 – 4 m. Auf dem Boden befinden sich Felsen, die von der Decke gefallen sind, und andere, die durch Ausgrabungen an die Oberfläche gelangt sind.
In der Südostecke der Kammer befindet sich ein großer Stalagmitenkomplex, der den Eingang zum großen Saal teilweise versperrt, an den Wänden sieht man Tropfsteinablagerungen, und in der niedrigen Kammer wenige Stalagmiten. Es gibt auch ältere und neuere Konstruktionen in einigen Teilen der Vorkammer.
Der große Saal ist von Norden nach Süden ausgerichtet. Sein Eingang hat eine Breite von 18 m (er ist zu 2/3 von einem kompakten Felsen und voluminösen Stalagmiten verdeckt) und Höhe von zirka 14 m. Sofort beginnt ein abschüssiger Verlauf von 84 m Länge bis zum Ende des Saals.
In der Tiefe öffnet sich links eine kleine Kammer zu einer Nische, in der Zeus geboren wurde. Nach rechts erstreckt sich eine andere, größere Kammer mit einer Länge von 25 m, Breite 12 m und maximalen Höhe von 10 m. Sie wird durch einen Komplex aus großen Stelen in zwei Teile geteilt.
Im ersten befindet sich ein See, dessen Wasser gewöhnlich das ganze Jahr über vorhanden ist. Im zweiten sieht man den „Mantel des Zeus“, einen großen und sehr beeindruckenden, sich faltenden Stalaktiten, der leider durch Besucher Schäden erlitten hat.
Die gesamte Tiefe des großen Saals und insbesondere der den See umgebende Bereich hat einen überaus reichen und sehr spektakulären natürlichen Dekor aus großen Stelen, kleinen und großen Stalagmiten, Stalaktiten und Vorhängen. Er ist eine der imposantesten Kammern, die wir bei Höhlen auf Kreta sehen können.
Die Höhle öffnet sich in Jura-Kalkstein (weiter westlich stammt der Kalkstein aus der Trias und weiter östlich aus der Kreidezeit). Die Höhle hat ihre Entstehung hauptsächlich der mechanischen und chemischen Erosion des Gesteins durch das Wasser zu verdanken.
Die Höhle ist nur ein kleiner Teil eines Systems unterirdischer Hohlräume und Abflüsse, das sich wahrscheinlich nach Süden fortsetzt. Im Bereich des Sees ist der Boden um zirka 35 m tiefer gelegen als das Niveau des Eingangs.
Die Höhe von Psychro wurde im Februar 1963 von einem Team unter Leitung von Anna Petrocheilou erforscht und kartiert. Am 19. Juli 1970 erfolgte eine weitere Kartierung durch ein anderes Team unter E. Platanakis.
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- Besuchszeitraum: das ganze Jahr
- Betriebsstunden: 09:30 bis -17:30 Uhr