An den Ufern des Flusses Geropotamos, in der Nähe von Phaistos, an einem Ort von herausragender natürlicher Schönheit gelegen, ist die königliche Villa von Agia Triada, die eines der wichtigsten Denkmäler der minoischen Architektur auf der Insel darstellt. Der „kleine minoische Palast“ von Agia Triada, wie er von den italienischen Archäologen genannt wurde, die ihn zu Beginn des letzten Jahrhunderts ans Licht brachten, hat sogar wertvolle Funde erbracht, die heute im Archäologischen Museum von Heraklion ausgestellt werden.
Der auf 1.600 v. Chr. zurückgehende Gebäudekomplex von Agia Triada mit seiner besonderen Eleganz und beeindruckenden Dekoration besteht aus zwei Flügeln, die eine unregelmäßige L-Form bilden. Er vereint alle Merkmale der Palastarchitektur, allerdings in kleinerem Maßstab, und verfügt dabei über die sogenannten „Vieltürer“ (gr. „Polythyron“), Räume mit Oberlichtern, Heiligtumsräume, Lagersysteme, Tresorräume, Laboratorien, Treppen, Säulengänge, Deiche und Balkone, Straßen und gepflasterte Höfe. Die Wände waren mit Gipsplatten verkleidet und mit Fresken verziert, die die Anzahl der gesamten Fresken auf dem minoischen Kreta übertreffen. Die Anlage verfügte außerdem über ein zweites Stockwerk, wovon die erhaltenen Treppen zeugen.
Besichtigung und Stationen
Beginnen Sie Ihren Rundgang in den Räumen im südlichen Teil der Villa, die vermutlich als Nebenräume genutzt wurden. In einem von ihnen wurde der berühmte steinerne „Prinzenbecher“ mit eindrucksvollen Verzierungen gefunden, der heute im Archäologischen Museum von Heraklion ausgestellt ist. Im nordwestlichen Teil befanden sich die Wohnräume des Königs, darunter ein zentraler Saal, der durch zwei sogenannte „Vieltürer“ (gr. „Polythyron“) mit einem von Säulen umgebenen Hof und einem Oberlicht verbunden war, ein Raum mit Bänken (gr. „Thranion“) und ein weiterer kleinerer Raum mit einem Alabaster-Podium, das auch als Bett gedient haben könnte. Im Nordosten des Polythyron wurde das sogenannte „Archiv“ mit zahlreichen Tonsiegeln gefunden, gefolgt von einem Raum mit Fresken, die Lilien und Wildkatzen darstellen. In einem angrenzenden Raum wurden 9 Bronzetaler gefunden, ein Element, das diesem Raum den Namen „Schatzkammer“ gab. Im Westen stößt man auf die Überreste einer Straße mit Stufen, die die Ausgräber „Meeresrampe“ nannten.
Verpassen Sie nicht:
Es lohnt sich, die bemerkenswerten Funde aus der Villa von Agia Triada, die im Archäologischen Museum von Heraklion ausgestellt sind von dichtem zu bewundern. Neben zahlreichen hervorragenden Beispielen keramischer Kunst gibt es auch ein bedeutendes Archiv von Tafeln in Linearschrift B und drei Steinvasen mit Reliefs zu sehen, darunter der berühmte Rhyton der Boxer und die wunderschöne Schnittervase. Einer der merkwürdigsten Funde ist ein Tonbildnis der minoischen Göttin in einer Wiege. Der wichtigste und in vielerlei Hinsicht interessanteste Fund ist jedoch der Sarkophag von Agia Triada, der die Abbildung eines Opferrituals aufweist.
Informationen
Zugänglich für Personen mit Behinderungen: NEIN
Telefon: +30 28920 91564
E-Mail: efahra@culture.gr
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- Behinderten gerechter Zugang: NEIN
- Betriebsstunden: 10:00-17:00