Der zweitgrößte minoische Palast Kretas wurde auf einem Hügel am westlichen Ende der Ebene von Messara erbaut, an einem Punkt, der sowohl die Güter der Ebene als auch den Ausgang zum Meer und die Häfen des Golfs (Kalamaki, Kommos und Matala) kontrolliert. Wie jeder minoische Palast war er das administrative, religiöse und wirtschaftliche Zentrum der Region, während sich um ihn herum die minoische Stadt ausbreitete. Der Mythologie zufolge herrschte in Phaistos die Dynastie von Rhadamanthys, Sohn des Zeus und Bruder von Minos.
Aufgrund seiner hervorragenden architektonischen Zusammensetzung und seiner tadellosen Konstruktion gilt der Palast von Phaistos bis heute als eines der besten Beispiele eines minoischen Palastes. Der erste Palast wurde zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. erbaut und um 1700 v. Chr. durch ein großes Feuer zerstört. Auf den Ruinen wurde ein neuer, größerer Palast errichtet, der, wie die anderen minoischen Zentren, Mitte des 15. Jahrhunderts v. Chr. zerstört wurde, als die Stätte endgültig aufgegeben wurde.
Besichtigung und Stationen
In der begehbaren archäologischen Stätte sind sowohl Reste des alten als auch des neuen Palastes zu sehen. Der Zugang erfolgt über den gepflasterten westlichen Hof, der diagonal von einer gepflasterten Straße durchquert wird. An ihrem nördlichen Ende befinden sich acht Stufen, die als Theatertribünen dienten, während sich am Ende der Straße im Süden das sogenannte Propylon befindet, welches den Eingang zum Alten Palast darstellt.
Am nordöstlichen Rand des westlichen Hofes befindet sich eines der ersten Heiligtümer der Gegend. Dahinter sind die monumentale Treppe und die beeindruckenden Propyläen des neuen Palastes zu sehen, eines der Meisterwerke der prähellenischen Architektur. Ein breiter Korridor verbindet den westlichen Hof mit dem „Zentralhof“, der das Herzstück darstellt, um das die verschiedenen Flügel des Komplexes symmetrisch angeordnet sind.
Im Westflügel befanden sich die sogenannten „Vorratskammern“; zehn Räume, in denen die Güter des Palastes (Wein, Öl, Honig, Getreide usw.) in großen Krügen aufbewahrt wurden. Südlich davon befanden sich kleinere, sakrale Räume, wovon die dort gefundenen Kultgegenstände und Gravuren von Doppeläxten an den Wänden zeugen. Die Werkstätten befinden sich im Ostflügel, während ein gepflasterter Korridor unter freiem Himmel mit einer Entwässerungsrinne für Regenwasser zum kleinen „Nordhof“ führt.
Verpassen Sie nicht:
Die luxuriösen „königlichen Wohnräume“, zu denen der prachtvolle Eingang des Nordflügels führt. Hier befindet sich das „Gemach der Königin“ und nördlich davon das „Megaron des Königs“, das mit reichen Fresken geschmückt und mit Alabasterplatten gepflastert war. Am nordöstlichen Ende des Palastes ist eine Reihe von Räumen erhalten, die zum Alten Palast gehörten und möglicherweise dessen „Archive“ darstellten, da in einem von ihnen der berühmte Diskus von Phaistos, der berühmteste Fund der Stätte, zusammen mit Tafeln der Linearschrift B gefunden wurde.
More Information
- Behinderten gerechter Zugang: NEIN
- Telephon: +30 28920 42315
- Email: efahra@culture.gr
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