Es wurde behauptet (St. Spanakis), dass die Gründung des Klosters mit der Wunder wirkenden Ikone von Maria verbunden ist, die sich heute in der Kirche des Heiligen Alfons von Linguori in Rom befindet und anhand der Tradition Werk des Heiligen Lazaros, Mönche und Maler von Heiligenbildern zur Zeit des Ikonoklast Kaisers Theofilos (9. Jahrhundert) war. Die selbe Ikone wurde entweder aus dem 11. Jahrhundert (G. Gerola) oder dem 16. Jahrhundert (A. Xyggopoulos) datiert. Tatsache jedoch ist, dass die älteste Phase der Heiligenbilder des Hochaltars aus der zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen.
Die Ikone der Maria Kardiotissa wurde mit Wunder wirkenden Eigenschaften, die bereits im Jahr 1415 von τον Chr. Buondelmondi erwähnt werden, verbunden. Anhand der Tradition, wurde die Ikone während des Ikonoklasmus nach Istanbul gebracht, jedoch kehrte allein ins Kloster zurück. Es folgte ein zweiter Transport, während dieses sie an eine Marmorsäule mit einer Kette gebunden wurde, jedoch kehrte sie wieder gebunden an der Säule zurück, der im Hof des Klosters ausgestellt wird. Während der venezianischen Herrschaft wurde die Ikone von einem Weinhändler gestohlen und nach Rom gebracht. Im Jahr 1735 wurde sie durch eine andere Ikone ersetzt, eines anderen Ikonenstils, die heute ebenso Wunder wirkend betrachtet wird. Diese wurde im Jahr 1982 von Antiquitätenschwarzhändlern gestohlen, die danach gefasst wurden.
Im Jahr 1720 wurde aus dem Kloster eine Stavropegia (Kreuzaufstellung), mit Initiative der Familie Magganaris, die sie renovierte. In den Jahren 1866 und 1867 war sie Stützpunkt der Revolutionären von Kreta. Vom ursprünglichen Kloster mit Festungscharakter wird heute nur der Hochaltar aufrecht erhalten, der vier Bauphasen aufweist. Die ursprüngliche Einsaalkirche von Maria wird heute als Altar gebraucht und wird vom restlichen Saal von einer Ikonenwand getrennt. Es ist unbekannt wann genau die nördliche Kapelle gebaut wurde. Das erste Kirchenschiff westlich hat eine dreiteilige Aufstellung, mit queren, zur Einsaalkirche, spitze Wölbungen und einen schiefen Grundriss. Westliche öffnet sich ein zweites Kirchenschiff, ebenfalls mit schiefen Grundriss, dessen Innenraum von einer Wölbung mit Anordnung quer zum vorigen Raum gedeckt ist, ohne Unterstützungsbogen. Die Ecken der Gebäude wurden von Außen mit gebeiten Steinen gebaut und die Fassaden der zwei Kirchenschiffe folgenden das Modell der byzantinischen Architektur mit blinden Semizyklusbogen aus Plinthe, Fensterbogen aus Plinthe und einer Keramikdekoration.
Die älteste Wanddekoration wird im Saal des heutigen Altars (ursprüngliche Kirche) erhalten. Unter der Ikone von Maria mit Jesus der Nische werden die im Gottesdienst mitwirkende Prälat und seitliche des Triumphbogens die Verkündigung abgebildet. Auf der bogenförmigen Decke des ursprünglichen Alters wird die Himmelfahrt und auf der restlichen Decke Szenen aus dem Leben Marias abgebildet. Der Stil ist charakteristisch für die ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts und verbindet diese Malerei mit der Region von Mazedonien. Noble Personen mit lebendigen Farben, reiche fließende Falten, die den Gestalten besondere Körperformen schenken, Bewegungen charakterisiert aus starker Erschütterung oder dramatischer Passivität und Realismus der oft bis zur Übertreibung reicht.
Im zentralen Schiff des Ersten nach Westen Narthyx, wird die Ostwand mit einer Abbildung der Maria Himmelsfahrt dekoriert. An der bogenförmigen Decke gibt es Abbildungen des Lebens von Jesus (Geburt, der Traum von Josef, die Flucht nach Ägypten, des Einzugs in Jerusalem, der Verrat von Judas, Christ Elkomenos, das Auferstehen von Lazarus, der drei Frauen am Grab, die Höllenfahrt von Christi, die Lichtmesse, die Himmelfahrt) und an der westlichen Wand werden das letzte Abendmahl, die Fußwaschung und die Reste der Kreuzung abgebildet. Am südlichen Schiff des ersten Narthyx herrschen Szenen aus der Parusie mit dem Bittgebet am höchsten Teil der östlichen Wand (weiter unten befinden sich Teile der Abbildung der Grabsteinklage aus einer vorigen Malerschicht aus dem Ende des 14. Jahrhunderts). Die Fresken des nördlichen Schiffes des ersten Narthyx sind aus späterer Zeit und qualitativ unterliegend derjenigen der ursprünglichen Kirche. Die lebendige Bewegung der Gestalten, besonders in den Szenen der Leiden, sind der Gewaltsamkeit nah, der Ausdruck der Gesichter ist rau, die Wiedergabe der Einzelheiten der Tiefe der Szene geschieht mit starken prismatischen Formen und starken leuchtenden Reflexionen. Diese Charakteristiken der Malerei verbinden die Freskenmalerei mit dem dramatischen Realismus der mazedonischen Schule.
Weitere Informationen
- Gebiet: Ano Kera, Hersonisos