Auf der Nida-Hochebene, an den östlichen Ausläufern des Idagebirges, befindet sich die Idäische Grotte, die Höhle des Ida, jetzt Psiloritis-Gebirge genannt, auf einer Höhe von 1538 m. Sie ist eine der bedeutendsten Kulthöhlen Kretas in minoischer Zeit, denn sie wird in der Mythologie mit dem Gott Zeus verknüpft.
Forschungen in der Höhle erfolgten seit Anfang des 20. Jh., jedoch belegte erst die systematische archäologische Erforschung, die von der Archäologischen Gesellschaft und Ioannis und Efi Sakellarakis in den Jahren 1982-1985 durchgeführt wurde, die ununterbrochene menschliche Präsenz in der Idäischen Grotte seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum 5. Jh. v. Chr.
Rundgang und Haltepunkte
Bei seinem Eintritt in die Grotte wird der Besucher von ihrer gewaltigen Öffnung beeindruckt, die in einen großen zentralen Saal und eine seitliche Stoa von 22 m Länge führt.
Die archäologischen Funde bestätigen die sporadische Besiedlung am Ende der Jungsteinzeit (3300-3000 v. Chr.), während in der letzten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. zum ersten Mal die kultische Nutzung der Höhle vermutet wird. Den größten Besucherzulauf erlebte die heilige Stätte in geometrischer und archaischer Zeit (10. – 6. Jh. v. Chr.).
In der klassischen Zeit (5. Jh. v. Chr.) erwähnen Schriftquellen den in der Höhle praktizierten Kult und schreiben ihm einen Mysterien- und chthonischen Charakter zu.
Während der hellenistischen und römischen Zeit (4. Jh. v. Chr. – 4. Jh. n. Chr.) ist die Grotte weiterhin ein äußerst wichtiges Kultzentrum bis in die Jahre von Julian Apostata (Mitte des 4. Jh. n. Chr.).
Nicht verpassen
Die große Bedeutung der Höhle wird durch die zahlreichen und wertvollen Weihgaben belegt: Gefäße in unterschiedlichen Größen, kunstvolle Gerätschaften, Statuetten, einzigartige Siegel aus Elfenbein, Schmuck, goldene Miniaturgefäße und Halsketten aus Halbedelsteinen. Erwähnt werden müssen auch die geweihten Bronzeschilde aus dem 8. – 7. Jh. v. Chr. mit eingravierten und getriebenen Darstellungen, die zu den erlesensten Kunstwerken der antiken Welt zählen und die man jetzt im Archäologischen Museum in Iraklio bewundern kann.
Weitere Informationen
- Behinderten gerechter Zugang: NEIN