Kretische Trachten
DIE TRADITIONELLE KRETISCHE TRACHT NAHM MEHRERE EINFLUESSE; IHRE HEUTIGE FORM FUEHRT AUF DAS 16. JAHRHUNDERT ZURUECK.
Die berühmte kretische Tracht wird noch heute in einigen Dörfern meistens von Männern im Alltag getragen, während sie bei traditionellen festlichen Gelegenheiten die formale Kleidung für Männer und Frauen ist. Die Tracht für die Frau ändert sich von Bezirk zu Bezirk; heute lassen sich zwei Typen auf der Insel sehen. Die bekannteste ist die Tracht von Sfakia, die aus einem bestickten Faltenkleid, einer bestickten Schürze, dem sogenannten „Meitani“ (einem Sakkotyp mit langen Ärmeln) oder der sogenannten „Salamarka“ (besticktem ärmellosem Sakko) über das Seidenhemd besteht. Die Tracht von Anogeia erschien Mitte 17. Jahrhundert und schließt noch eine lange Pumphose, dem Schalwar ähnlich, unter dem Rock ein.
Die traditionelle Tracht für den Mann, unverändert überall auf der Insel, hat zwei Varianten. Die Alltagstracht besteht aus einer schwarzen Leinenpumphose, einem Hemd, dem sogenannten „Meitanogeleko“ (Westentyp) und einem langen, eng um die Taille geschnallten Gürtel. Die festliche Tracht, die sogenannten „Schalwaren“ aus blauem Filz höher Qualität, besteht aus einer Faltenpumphose, dem bestickten „Meitanogeleko“, einem bestickten Seidenhemd und einem langen kirschroten Seidengürtel. Bestandteil der Tracht für den Mann sind die traditionellen Stiefel, die sogenannten „Stivania“, welche schwarz in der Alltagstracht und weiß in der festlichen Tracht sind.
Die traditionelle Tracht hat allmählich an Berühmtheit verloren und heute wird meistens an Festen und sozialen Veranstaltungen auf dem Hinterland getragen. Die älteren Männer tragen jedoch einen etwa vereinfachten Typ der Tracht im Alltag, der aus einer schwarzen oder khakifarbenen Reithose, schwarzen Stivania und einem Kopftuch mit Fransen besteht. Bestandteil der traditionellen Tracht ist endlich das Messer. Das kretische Messer hat eine stählerne Klinge, worauf manchmal eine Mantinada graviert ist.